Rohstoff-Aufbereitung

Es muss nicht immer neu sein

Die Auswahl der Rohstoffe und Materialien stellt die Weichen für eine spätere Wiederverwertung und Rückführung in den Kreislauf. Neben kreislauffähigen Materialien, die sich ohne Verluste und mit möglichst geringem Energieeinsatz wieder verwenden lassen, bietet auch der Einsatz von Sekundärmaterialien ein grosses Potenzial für die Kreislaufwirtschaft. Dies sind Rohstoffe, die bereits in einem Produkt im Einsatz waren oder Stoffe, die bei der Produktion als Abfall anfallen. Sie verringern den Bedarf von neuen Rohstoffen (Primärrohstoffe) und die damit einhergehenden Umweltkosten.

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Beispiel: Ein neues Sofa aus alten Matratzen

Ausgangssituation

Die Matratzen waren eines der Fokusthemen bei MFC. Schätzungsweise werden in der Schweiz jedes Jahr etwa 1 Million davon verbrannt. Recherchen zeigten, dass sich in anderen Ländern bereits ein Recyclingprozess etabliert hat. Das kann die Schweiz auch, waren wir überzeugt, doch wer will hierzulande etwas aus alten Matratzen machen?

Vorgehen / Beschreibung

Mit dem «Cloud Sofa» wollten wir beweisen, dass aus gebrauchten Materialien ein tolles neues Produkt entstehen kann. Sekundärmaterialien in der Möbelbranche sollen salonfähig werden. Mit FINK fanden wir überzeugte Mitstreitende und durften auf einer mehr als einjährigen Learning Journey (fast) alles über das Recycling von Matratzen und den Einsatz von Schaumstoff in Kissenfüllungen lernen – zahlreiche Gesprächen mit Expert:innen (die nicht alle überzeugt von unserer Idee waren) und vielen Extraschlaufen inklusive.

Ergebnis

Endlich ist er da: der erste Prototyp des Cloud Sofas. Doch dies ist erst der Anfang. Über das Projektende hinaus entwickeln wir das Cloud Sofa in Richtung Serienreife weiter und prüfen den Einsatz von rezykliertem Schaumstoff in weiteren Produkten. Infos zum aktuellen Stand gibt es jeweils auf: www.cloudsofa.ch.

Erkenntnisse

Frage dich im Laufe des Projekts immer mal wieder, ob du noch auf dem richtigen Weg bist – allzu gern verfallen wir wieder in alte, lineare Denk- und Handlungsweisen. Lasse dich nicht vom Weg abbringen, auch wenn Fachleute deinen neuen Herangehensweisen erst einmal kritisch gegenüberstehen – auch sie sind oft geprägt von linearen, statt zirkulären Denkstrukturen.